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SoVD-Landesverband warnt vor Kahlschlag bei den kommunalen Krankenhäusern

Pressemeldung

Der Bremer Versorgungslandschaft droht ein Umbruch: Kommunale Krankenhäuser wie das LdW könnten ganze Abteilungen verlieren, die ins Klinikum Mitte umgesiedelt werden sollen. Der Landesverband fürchtet um eine wohnortnahe medizinische Versorgung.

Der SoVD-Landesverband sieht es als äußerst kritisch an, wenn Patient*innen mit dringendem Versorgungsbedarf im Land Bremen nicht mehr im Krankenhaus vor Ort behandelt werden. „Dies ist mit einer guten Gesundheitsversorgung nicht zu vereinbaren“, so der 1. Landesvorsitzende Joachim Wittrien. Den SoVD-Landesverband beunruhigen Pläne des Klinikverbunds Gesundheit Nord (GeNo), die Abteilungen Neonatologie, Frauenklinik und Geburtshilfe vom Klinikum Links der Weser (LdW) in das Klinikum Mitte zu verlagern. „Hochschwangere aus Huchting sollen sich im Ernstfall durchs Verkehrsgewühl im Viertel kämpfen? Mütter von Frühgeborenen sollen täglich dort hinfahren, um ihre Frühchen zu umsorgen? Möglicherweise auch Angehörige von Menschen in der letzten Lebensphase?“ Der Landesverband unterstützt daher die Beschlüsse der Ortsbeiräte Obervieland, Huchting und Woltmershausen, dass das LdW als Vollversorger bestehen bleibt.

Für Wittrien ist es unhaltbar, dass eine wohnortnahe medizinische Versorgung aufs Spiel gesetzt werden könnte. „Es darf nicht nur auf die Wirtschaftlichkeit geschaut werden. Wir brauchen zukunftsfähige Konzepte, wie eine gute stadtteilnahe Versorgung aussehen kann. Schließlich geht es im Bremer Süden um die Gesundheit von ungefähr 120.000 Menschen.“

Wittrien warnt davor, dass die Pläne fürs LdW nur der Vorreiter sein könnte: „Auch die Kliniken im Osten und Norden Bremens haben Abteilungen, die sich mit dem neu gebauten Klinikum-Mitte vereinen ließen. Sehr beunruhigend finde ich deshalb das neueste Szenarium, nämlich das LdW ganz zu schließen und die Abteilungen innerhalb des Klinikverbundes umzuverteilen. Ich nenne dies Kahlschlag. Sollte der Weg dorthin gehen, stellt sich die Frage, wie viel GeNo wir brauchen. Ist der Klinikverbund zukunftsweisend oder ist es sinnvoller, wenn die einzelnen Kliniken autonom arbeiten?“

Der Landesverband fordert daher die Bremer Gesundheitssenatorin auf, ein akzeptables Zukunftskonzept auszuarbeiten. „Die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil, und viele von ihnen sind Mitglieder bei uns, haben ein Anrecht darauf, in ihrem stadtteilnahen Krankenhaus bedarfsgerecht medizinisch betreut zu werden!“, so Wittrien.