In der Oberen Rathaushalle fand kürzlich der Festakt zu Ehren des Jubiläums „100 Jahre Sozialverband Deutschland“ statt. Die rund 150 geladenen Gäste aus Politik, Verwaltung und dem Landesverband genossen die feierliche Atmosphäre, die von den Bremer Philharmonikern musikalisch untermalt wurde.
Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling war der erste Redner, der den Sozialverband beglückwünschte und die langjährigen Verdienste würdigte. Er erinnerte an den traurigen Anlass, der zur Gründung des Verbands nach dem Ersten Weltkrieg geführt hatte und hob das Einsetzen für eine Politik des Friedens und für soziale Gerechtigkeit hervor. „Der SoVD ist ein stehender Begriff gewordener, er hat die Sozialgesetzgebung vorangetrieben“, so Sieling.
Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann zeichnete die lange Tradition des Verbands, für soziale Gerechtigkeit zu streiten, aus. „Bereits in Gründungszeiten waren Ihre Gedanken fortschrittlich“, sagte sie. „Wir können heute die Expertise des Verbands nutzen, wenn wir zum Beispiel Menschen integrieren möchten“, so die Sozialsenatorin. „Wir profitieren von Ihrem Know-how“, so Stahmann.
Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland, zeichnete das 100-jährige Engagement des Verbands für Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit nach. Er berichtete über die Mitarbeit an wichtigen Gesetzen, die bis heute von großer Bedeutung für den modernen Sozialstaat sind. Neben dem historischen Abriss ließ es sich Bauer nicht nehmen, kritisch auf aktuelle politische Themen hinzuweisen, wie zum Beispiel: fehlende Rentenabsicherung, wachsende Altersarmut und ausstehende Arbeitsmarktreformen. Er begrüßte, dass der SoVD von der Politik als „kompetenter Mitstreiter“ gewürdigt wird, wie es die Bundeskanzlerin in ihrer Festrede in Berlin ausdrückte. „Wir wollen aktiv mitwirken“, so Bauer, „wir wollen sozialpolitische Herausforderung in unserem Land angehen und Lobbyarbeit für jene Menschen leisten, die unsere Unterstützung dringend benötigen.“
Nach Bauer würdigte auch der 1. Vorsitzende des Landesverbands Bremen Joachim Wittrien das große Engagement der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte im Sozialverband, die die Leitidee „Gelebte Solidarität – Miteinander und Füreinander!“ mit Leben füllen. „Sie sind nicht nur das Fundament unseres Verbands, sondern auch unser Aushängeschild!“, so Wittrien. Er betonte, dass gerade in Zeiten, die durch soziale Ungerechtigkeiten und Verunsicherung geprägt sind, eine Gemeinschaft vor Ort nötig sei, wo man Solidarität und Gemeinschaft erleben könne. Wittrien zeigte sich als Vorsitzender stolz auf die bremische Verbandsgeschichte, die er in seinem Vortrag skizzierte. „Wir können uns schon heute darauf freuen, was in Zukunft sein wird“, so der Landesvorsitzende.
Im Anschluss bat der NRW-Landespressesprecher des SoVD Matthias Veit, der die Feierstunde galant moderiert hatte, die Gäste zum Büfett. Dort wurden die angesprochenen Themen lebhaft diskutiert.