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SoVD übergibt Vorsitz des DBR-Sprecher*innenrats an Weibernetz

Aktuelles Behinderung

Im Deutschen Behindertenrat wechselt jährlich der Vorsitz. Zum Welttag der Menschen mit Behinderung übergab Michaela Engelmeier den Staffelstab an das „Weibernetz“

Zwei Frauen auf dem Podium mit Blumenstrauß und Staffelstab
SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier (li.) übergibt den DBR-Staffelstab an Barbara Vieweg von Weibernetz e.V. Foto: Wolfgang Borrs

Der Deutsche Behindertenrat (BDR) ist eine der wichtigsten Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung in Deutschland. Er repräsentiert mehr als 2,5 Millionen Betroffene.

Im Jahr 2022 hatte der Sozialverband Deutschland (SoVD) den Vorsitz im Sprecher*innenrat der Organisation inne. Jährlich zum Welttag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) wechselt der Vorsitz in diesem Gremium. Symbolisiert wird das mit der Staffelübergabe.

Digitale Übertragung im Stream

In der Berliner Bundesgeschäftsstelle des SoVD fand aus diesem Anlass am 2. Dezember eine Veranstaltung unter dem Motto: „Ich bin nicht behindert ­– ich werde behindert!“ statt.

Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr die Erfahrungen Betroffener im Alltag und ihre Forderungen an die Politik. Das Event wurde im Livestream übertragen – inklusive Gebärdendolmetschung und Begleitung in Leichter Sprache.

Zum Auftakt sprach die SoVD-Vorstandsvorsitzende und scheidende Sprecher*inneratsvorsitzende Michaela Engelmeier. Sie bedankte sich beim ehemaligen SoVD-Präsidenten Adolf Bauer, der sich immer für die Belange von Menschen mit Behinderung eingesetzt habe. Auch ihr sei es ein großes Anliegen, auf Barrieren aufmerksam zu machen und diese abzubauen.

Betroffene berichten von Barrieren im Alltag

Herzstück der DBR-Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion mit wechselnder Besetzung. Die DBR-Reporterin Ninia LaGrande zeigte in drei kurzen Filmen verschiedene Facetten aus dem Leben von Menschen mit Behinderung und die Schwierigkeiten, auf die sie im Alltag stoßen. Die Filme deckten die Bereiche Sehen, Hören und Verstehen sowie körperliche Behinderungen ab.

Alle Protagonisten konnten eindrucksvoll berichten, wie ihnen das Leben schwer gemacht wird. Ob durch bauliche Maßnahmen, überbordende Bürokratie oder fehlende Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe: Wo die Politik ansetzen kann, wurde hier schnell klar. Immer wieder ging es auch die Erfahrungen im Öffentlichen Personennahverkehr und insbesondere mit der Deutschen Bahn. Von der gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit kann nach Aussagen der Betroffenen hier keine Rede sein.

Symbolische Staffelstabübergabe

Auf dem Podium oder digital zugeschaltet tauschten sich Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland, Hannelore Loskill, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG-S), Horst Frehe, Vorstandsmitglied der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) mit Jürgen Dusel, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen aus. Mit Benedikt J. Sequeira Gerardo und Marius Schwahn kamen auch zwei Akteure aus den Videos zu Wort.

Zum Abschluss der Veranstaltung übergab Michaela Engelmeier den DBR-Staffelstab an Barbara Vieweg von Weibernetz e.V. Sie bedankte sich beim SoVD für die Vorsitzarbeit im Jahr 2022 und blickte mit Zuversicht und Tatendrang auf die kommenden Aufgaben für den Deutschen Behindertenrat. Mit einer Videobotschaft von Dr. Sigrid Arnade, der neuen Sprecherratsvorsitzenden des DBR, ging die Veranstaltung zu Ende.

Video der gebärdengedolmetschten Veranstaltung


Video zur Veranstaltung in Leichter Sprache


Ninia LaGrande spricht mit Alexander Ahrens zum Thema Inklusion


Ninia LaGrande spricht mit Benedikt J. Sequeira Gerardo und Marius Schwahn zum Thema Barrieren auf dem Arbeitsmarkt


Ninia LaGrande spricht mit Marie Lampe über den Bedarf an weiterer Aufklärung