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Schutz für Frauen bei Gewalt

Hilfetelefon als wichtige Anlaufstelle für Betroffene – SoVD fordert Prävention

Jutta König hält ein Plakat der Aktion "Wir brechen das Schweigen"
SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König beteiligte sich in den sozialen Medien an der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“.

Der SoVD mahnt, ein drängendes Problem energisch anzugehen: geschlechtsspezifische Gewalt. Schon lange macht er auch auf Unterstützungsangebote für Betroffene aufmerksam, hilft etwa dabei, das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ mit der Nummer 08000 / 116 016 bekannter zu machen. 

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2021 hatte sich SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König zum einen an der Aktion „Wir brechen das Schweigen“ beteiligt – mit einem Foto in den sozialen Medien und Verweis auf die Hotline. Zum anderen wandte sich der Verband mit der Pressemitteilung „SoVD fordert mehr Engagement im Kampf gegen Gewalt an Frauen“ an Öffentlichkeit und Politik: Die neue Bundesregierung müsse die Istanbul-Konvention umsetzen. Jetzt steht es endlich so im Koalitionsvertrag.

Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist eine wichtige erste Anlaufstelle für Betroffene, gerade in Corona-Zeiten. Rund um die Uhr sind die Beraterinnen erreichbar. 2020 berieten sie in 51.407 Fällen, 15 Prozent mehr als 2019. Dabei nahmen Anfragen zu häuslicher Gewalt stark zu: Alle 22 Minuten fand Beratung dazu statt. Das ist ein zentrales Ergebnis im Jahresbericht 2020.

Jede dritte Frau hat Gewalterfahrungen

Schon vor Corona war die Häufigkeit der Gewalt in Deutschland „erschreckend“, so Jutta König. Die Pandemie habe laut Kriminalstatistik das Problem weiter verschärft.

Jede dritte Frau hierzulande erlebt mindestens einmal im Leben körperliche und / oder sexualisierte Gewalt; bei etwa jeder vierten ist es der Partner. Das sind Angaben des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Behörde des BMFSFJ). Formen wie psychische Gewalt kommen hinzu.

„Viele sprechen aber aus Scham und Angst nicht darüber, weil ihnen das Gefühl vermittelt wird, dass sie eine Mitschuld tragen“, so König. „Betroffene Frauen müssen wissen, dass sie nicht allein sind und es Wege aus der Gewalt gibt.“

Anlaufstellen vor Ort – auch barrierefrei

Die Hotline nennt Hilfen vor Ort. Doch ist etwa in Frauenhäusern die Lage schwierig. Das Portal www.frauenhaus-suche.de zeigt, welches Haus frei ist – und ob es barrierefrei ist. Denn Mädchen und Frauen mit Behinderungen erleben zwei- bis dreimal häufiger Gewalt.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat bundesweit die Nummer 08000 / 116 016. Es ist kostenlos, barrierefrei, mehrsprachig und anonym. Auf www.hilfetelefon.de sind Online-Beratung und Gebärdensprachdolmetschen möglich