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Joachim Wittrien einstimmig zum Chef des Landesverbands wiedergewählt

Aktuelles

Der neue 1. Landesvorsitzende ist der alte - auch wenn es auf der Landesverbandstagung am vergangenen Samstag bei der Vorstandswahl Veränderungen gab. Ein ausführlicher Bericht.

Sechs gewählte Vorstandsmitglieder stehen vor Bäumen des Rote-Kreuz-Krankenhauses.
Der frisch gewählte geschäftsführende Landesvorstand besteht aus (von links) Landesschatzmeister Klaus Möhle, Landesfrauensprecherin Sara Dahnken, 1. Landesvorsitzender Joachim Wittrien, 2. Landesvorsitzender Karl-Otto Harms, 2. Landesvorsitzende Martina Rudolph und Landesschriftführerin Edith Wittrien.

Die rund 70 Delegierten des Landesverbands sind es mittlerweile gewohnt: Alle vier Jahre steht an einem Mai-Wochenende nicht nur die Wahl des neuen Vorstands auf der Agenda, auch die Bremische Bürgerschaft wird gewählt. Wieder fand die Landesverbandstagung im Forum K des Rote-Kreuz-Krankenhauses in der Bremer Neustadt statt. Und wie immer waren am 13. Mai nicht nur Delegierte zugegen, es kamen auch einige Gäste aus der Politik hinzu.

Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Joachim Wittrien

Der 1. Vorsitzende Joachim Wittrien begrüßte die rund 80 Anwesenden und Gäste. Er gab einen kurzen Einblick in den Arbeitsalltag: „Egal, ob bei der Rente, Pflege, Krankheit oder Arbeitslosigkeit – die rechtlichen Grundlagen werden zunehmend komplexer“, berichtete Wittrien, „wir verstehen es jedoch als unsere Pflicht, zugunsten sozial Benachteiligter am Ball zu bleiben und mit Nachdruck Korrekturen und Verbesserungen von Politik und Gesellschaft einzufordern.“

Ehrung für 75 Jahre Mitgliedschaft

Wittrien dankte allen ehren- und hauptamtlichen Kräften für ihr Engagement. Ein ganz besonderes Anliegen war ihm die Ehrung von Georg von Groeling-Müller für die 75-jährige Mitgliedschaft im Landesverband. Da der 96-Jährige verhindert war, nahm Reinhard Röpke, 1. Vorsitzender des Ortsverbands Lesum, stellvertretend die Gratulation, eine Urkunde sowie die Goldene Medaille des Sozialverbands Deutschland in Empfang.

Ein Grußwort der Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt

Im Anschluss sprach Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und Bremer Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKEN ein Grußwort. Sichtlich erfreut hob sie hervor, dass am Vortag das Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes verabschiedet worden war. Sie berichtete von den Anstrengungen ihrer Partei, auf Bundes- und Landesebene Krisen zu managen und dabei Menschen im Blick zu behalten, „die sonst durch´s Rost fallen“. Frauen ständen dabei im Fokus. Minijobs abschaffen und im IT-Sektor vermehrt Frauen qualifizieren, lauteten die Forderungen Vogts. Auch zur Energiewende nahm sie Stellung: „In zehn bis 15 Jahren werden wir anders dastehen, wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen“, sagte sie und prophezeite eine wirtschaftliche Reaktion. „Industrie folgt Energie“, so die Senatorin.

Ein Grußwort der Vorstandsvorsitzenden Michaela Engelmeier

Um das verabschiedete „Teilhabegesetz“ ging es auch im Grußwort der SoVD-Vorstandsvorsitzenden Michaela Engelmeier, die in Absprache mit Kristina Vogt ihre Rede zurückgestellt hatte. Viel Arbeit sei es gewesen, auf Bundesebene Einfluss auf die Politik auszuüben, so Engelmeier. Sie berichtete über ihre ersten neun Monate im Amt, in der sie die gesamte Republik bereist und unzählige politische Auftritte absolviert hat. Man würde sie bereits „die rasende Vorstandsvorsitzende“ nennen, scherzte Engelmeier. Ihr Engagement ist breit gestreut: Seien es Inklusionstaxis, die mobile Sozialrechtsberatung für Menschen auf dem Land, eine verbesserte wohnortnahe Gesundheitsversorgung, die Erhöhung des Mindestlohns, der Kampf gegen die Kinderarmut oder gegen die Aktienrente – als Vorstandsvorsitzende legt Engelmeier keine Pause ein. „Wir müssen allen Druck machen“, sagte sie. Dabei scheut Engelmeier auch nicht die Auseinandersetzung mit konservativen Kräften: „Starke Schultern müssen mehr tragen“, so die Vorstandsvorsitzende, die zur Finanzierung sozialer Maßnahmen eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes sowie die Reform der Erbschafts- und Vermögenssteuer heranziehen möchte.

Ein Grußwort der Bundesfrauensprecherin Jutta König

Ein Grußwort sprach auch die Bundesfrauensprecherin Jutta König, die in ihrer Rede die Wichtigkeit des Ehrenamts hervorhob. „Wenn nicht jetzt, wann dann, müssen die Sozialverbände beweisen, dass sie an der Seite der Schwachen in einem der reichsten Länder der Welt unverzichtbar sind?“ fragte sie und verwies auf die Frauenarmut und den Ansturm auf die Tafeln. Man dürfe sich von den Herausforderungen nicht entmutigen lassen, so König. Was helfe, sei gemeinsames Handeln gemäß der jetzigen SoVD-Kampagne „Gemeinsam gegen einsam“.

Wahl des geschäftsführenden Vorstands

Nach den Tagungsordnungspunkte „Berichterstattung“ und „Aussprache“ fanden die Wahlen statt. Zunächst ging es um die Position des 1. Landesvorsitzenden: Die Delegiertenversammlung bestätigte Joachim Wittrien einstimmig in seinem Amt. Bei der Wahl des weiteren Vorstands ergaben sich Veränderungen: Martina Rudolph ist erstmalig zur zweiten Landesvorsitzenden gewählt worden, sie flankiert den ebenfalls wiedergewählten Karl-Otto Harms als zweiten Vorsitzenden. Landesschatzmeister wurde Klaus Möhle. Neue Landesfrauensprecherin ist Sara Dahnken, zur neuen Landesschriftführerin wurde Edith Wittrien gewählt.

Gratulation und Grußwort des Bremer Bürgermeisters Dr. Andreas Bovenschulte

Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte gehörte nach der Mittagspause zu den ersten Gratulanten des frisch gewählten Vorstands. „Für ein menschliches Gemeinwesen ist es wichtig, dass es neben dem Staat Institutionen wie den SoVD gibt“, sagte Bovenschulte in seinem Grußwort. Er charakterisierte den Landesverband als ein klares Gesicht in Bremen und Bremerhaven. „Wir brauchen Menschen, die für Menschlichkeit und Soziales kämpfen – dafür brauchen wir den SoVD“, sagte er. Natürlich machte sich Bovenschulte auch dafür stark, am nächsten Tag wählen zu gehen: „Mit der Partei `Bürger in Wut´ tritt eine rechtspopulistische Partei an“, warnte er, „deswegen benötigen wir eine hohe Wahlbeteiligung.“

Wahl der Beisitzer*innen

Im Anschluss fand eine weitere Wahl statt, nämlich die der Beisitzer*innen. Zukünftig werden tätig sein: Hans-Jürgen Berger, Marco Bockholt, Christian Darge, Ursula Grabowski, Mario Grafe, Helga Harms, Joachim Jung, Rosemarie Kovač, Heino Kruppa, Uwe Poggenhorn, Reinhard Röpke und Elke Scharff. Die Revisoren sind: Jürgen Sandmann, Hans Delecat und Siegfried Hoppe.

Als Mitglieder der Landesschiedsstelle wurden Diana Maleschewski, Christina Zehe und Simone Witte gewählt.

Impressionen Landesverbandstagung 2023