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Ende November war es endlich so weit: In der Landesgeschäftsstelle fand das lang ersehnte Seminar für die Frauensprecherinnen mit Edda Schliepack, Sprecherin der Frauen im Bundesverband und Präsidiumsmitglied des SoVD, statt. 

Kompakter Tag mit frauenpolitischen Themen

Aus den Orts- und Kreisverbänden sowie dem Landesverband waren 14 Frauensprecherinnen anwesend, um einen ganzen Tag lang wichtige Themen der Frauenpolitik im SoVD zu besprechen. Das Programm war kompakt: Vielfältige Informationen zu den Satzungszwecken gab es am Vormittag, nach der Mittagspause ging´s weiter mit Beispielen für einen frauenpolitischen Info-Nachmittag. 

Als erstes Thema hatte Edda Schliepack die Neuerungen bei der Rentenversicherung von Frauen im Gepäck. Sie wies eindrücklich auf die mehrfache Ungerechtigkeit bei der sogenannten „Mütterrente“ hin. „Künftig werden alle Mütter mit Kindern, die vor 1992 geboren wurden, zusätzliche Rentenansprüche erhalten. Sie bekommen ab 2019 einen halben Rentenpunkt mehr anerkannt. Damit werden ihnen 2,5 Rentenpunkte und 2,5 Jahre Erziehungszeit angerechnet. Müttern, deren Kinder nach 1992 geboren wurden, werden allerdings drei Punkte und drei Jahre angerechnet." Leider werde dies auf die Grundsicherung angerechnet, kritisierte Edda Schliepack.

"Gleiche Mütterrente für alle!"

Sie schilderte auch, dass es unterschiedlich hohe Rentenansprüche für Frauen in den neuen und den alten Bundesländern gäbe. Die Chance für eine Rentenangleichung zwischen Ost und West sei leider wieder vertan, so Schliepack. Grundsätzlich sei es auch falsch, dass die Mütterrente aus der Rentenkasse finanziert würde und nicht aus dem Bundeshaushalt. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder zu erziehen“, mahnte Schliepack. Im Wesentlichen fasste sie den Forderungskatalog des SoVD zusammen: die fehlenden 0,5 Punkte für Mütter mit älteren Kindern, Ost-West-Gerechtigkeit bei der Rente, Finanzierung aus dem Steueraufkommen. Danach setzten die Teilnehmerinnen mit Unterstützung der Geschäftsstelle den dazu passenden SoVD-Slogan „Gleiche Mütterrente für alle!“ medienwirksam in Szene. Die Frauensprecherinnen absolvierten den Fototermin mit Elan und viel Spaß.

Equal-Pay-Day, Hartz-IV-Regelsatz für Kinder und öffentlichkeitswirksame Projekte

Anschließend stellte Edda Schliepack weitere Beispiele für die Diskussion in Frauengremien vor: Darunter war der Equal-Pay-Day: „Da hat sich nichts verändert, wir erhalten immer noch 21 Prozent weniger Lohn“, berichtete sie. Auch den veränderten Hartz-IV-Regelsatz für Kinder von 0 bis 5 Jahren könnten die Frauensprecherinnen mit ihren Gästen diskutieren. Schliepack rechnete den Anwesenden vor, dass der angesetzte Betrag von täglich 2,80 Euro für Nahrungsmittel und Getränke nicht ausreichen könne. Danach erläuterte sie zwei öffentlichkeitswirksame Vorhaben wie das Braunschweiger Schulranzen-Projekt sowie die Nähaktion von Herzkissen für brustamputierte Krebspatientinnen. Abschließend gab sie Tipps zum Auftreten bei Vorträgen und gegenüber der Presse.

Dank an die Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack

Der Landesvorsitzende Joachim Wittrien dankte der Bundesfrauensprecherin für ihr Kommen. „Es war mir eine große Freude, da zu sein“, sagte Edda Schliepack, „ich lebe davon, dass in den Landesverbänden Frauenpolitik gemacht wird. Den heutigen Tag habe ich sehr genossen.“